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- 时长
简介
“Mit 7 Jahren bin ich ins Savoy-Kino in Berlin-Spandau gegangen. Sie zeigten “KISS von Phantomen gejagt”. Ich saß in der ersten Reihe mit einem Kassettenrekorder und nahm den gesamten Film auf. Als ich mir die Aufnahmen zu Hause angehört hatte, hörte ich mich mitsingen: “I wanna rock`n`roll all night and Pauli everyday”. Ich dachte damals sie singen “Pauli everyday”. Tja. Seit diesen Tagen ist es immer mein Traum gewesen Ace Frehley zu sein, Gitarre zu spielen und über die Bühne zu fliegen oder so etwas. Jahre später, als ich angefangen hatte Gitarre zu spielen, kam mir die Idee eines Tages alle KISS-Songs ihrer maskierten Phase aufzunehmen. Nun, hier ist Teil 1.” Mit “Baby Driver” liefert der Berliner Singer/Songwriter Marceese einmal mehr ein abwechslungsreiches Folk-Rock-Album ab. Dass es sich dabei um ein KISS-Cover-Album handelt ist sicher ein guter Aufhänger, was ihn jedoch nicht davon abhielt Zutaten seiner mittlerweile 20-jährigen Karriere einfließen zu lassen. Die Trackliste ist eh nur für Die-Hard-Fans zuzuordnen. Außer seiner American-Recordings angehauchten Version des `79er Disco-Songs “Sure Know Something” und der nicht wiederzuerkennenden, über 10-minütigen psychedelischen Variante von “Cold Gin”, hat der Gitarrist vorerst gänzlich auf die großen Hits verzichtet. Der Opener “Strutter” geht ordentlich nach vorne und beim Titeltrack “Baby Driver” kann man fast den King raushören. Marceese spielt sämtliche Gitarren, Stimmen und percussive Instrumente selbst ein. Er bedient sich auf seinem ersten KISS-Coveralbum vier Mal bei den 1978 veröffentlichten Solo-Alben seiner maskierten New Yorker Jugendhelden und reißt den Backkatalog vom 1974er Debüt bis zur 1980er „Unmasked“-LP an. Für das Coverartwork bekam er (leicht abgewandelt) die original KISS-Katzen (!) von Peter Criss` Drumriser aus den Siebzigern vom Designer John Rios zu Verfügung gestellt. Nicht in Worte zu fassen wie stolz der Kreuzberger darauf ist! Aufgenommen und gemischt hat Marceese das Album in 4 Tagen im heimischen Wohnzimmer aka „Zico Recordings“. So klingt es auch, im positivem Sinne. Bis zum Maximum Lo-Fidelity und DIY. Dreckig, rotzig, billig. Mit Ecken und Kanten - aber ehrlich. Bleibt festzustellen, dass man kein KISS-Fan sein muss um dieses Album zu mögen - und sicher gibt es keine Garantie, dass man danach einer wird.