专辑简介

Also gut, fangen wir doch mal von ganz vorne an. Wir schreiben 1980, ein Schlüsseldatum für die finnische Rockmusik. Im hohen Norden des Landes, in den Landgemeinden Utajärvi und Tyrnävä, formieren sich ziemlich zeitgleich zwei der einflussreichsten Gitarrenrock-Bands des Landes. Während die einen unter dem Namen 22-Pistepirkko zielstrebig und relativ erfolgreich den Weg ins Ausland suchen, verweigern sich die anderen, Jolly Jumpers, hartnäckig sämtlichen Trends und feilen mit stoischer, nordischer Ruhe (um nicht zu sagen Sturheit) an ihrer ureigenen Version von sagen wir mal finnischer Americana. Über die Jahre entwickeln die Jolly Jumpers, beeinflusst von den Vorbildern Johnny Cash, Velvet Underground, Neil Young und sicher auch den nordfinnischen Lebensumständen, eine ganz eigene, ebenso rauhe wie melancholische Spielart von Gitarrenrock. Bis 2004 werden von den Jolly Jumpers sechs Alben, diverse 7 und ep's veröffentlicht die zwar alle in Finnland für Furore sorgen aber ausserhalb kaum wahrgenommen werden. Was sicher mit der Haltung der Band zu tun hat, nicht im Ausland touren zu wollen. Schliesslich ist man ja hauptberuflich Kartoffel-Bauer, was die möglichen Tourzeiträume sowieso sehr einschränkt... Nach dem letzten Album Hometown Hi-Fi, das in der gesamten finnischen Musikpresse als Genie-Streich zwischen Giant Sand, Green On Red & Dead Moon abgefeiert wird, scheint die Luft raus zu sein. Auflösungsgerüchte machen die Runde und fast wäre es das gewesen. Ende des Jahres 2004 schliesst sich dann aber Arimatti Jutila, ehemals Flaming Sideburns, als zweiter Gitarrist dem Trio an. Auf einmal bewegt sich was. Die Band schriebt neue Stücke, die lange abgelehnte Website (zu modern...) wird Wirklichkeit und Wunder über Wunder - im Frühjahr 2005 sind die Jolly Jumpers das erste mal seit ihrer Gründung in Deutschland auf Tournee! Zu alledem sind in Finnland die Reaktionen auf die Konzerte im neuen Line-up, gelinde gesagt, euphorisch. Da wächst eine musikalische Legende über sich hinaus. Jolly Jumpers-Auftritte werden zu spirituellen Trips zwischen Giant Sand'schem Wüstenrock, Voodoo-Blues und Garage-Trash'n'Roll. Und damit wären wir in 2006 angelangt. Wenn es je einen richtigen Zeitpunkt für einen Album-Release gab dann 2006 für die Jolly Jumpers. Mit Jürgen Hendlmeier (of Flaming Sideburns/Sweatmaster/Baby Woodrose fame) ist es gelungen den perfekten Produzenten zu finden. Da trafen Vintage-Freaks auf Vintage-Freak. Aufgenommen und gemastert wurde ausschliesslich auf authentischem 60s/70s Röhren-Equipment und das Resultat ist nichts weniger als brillant! Mit Mobile Babylon ist den Jolly Jumpers ein Album geglückt das den kantig-rauhen Charakter der Band nicht verleugnet und dennoch airplay-tauglich ist. Da findet sich auffällig viel Material mit dem Zeug zum Klassiker. Es müsste sehr verwundern wenn der Band mit diesem siebten Album nicht scharenweise neue Fans zulaufen würden.