Lamara

Lamara

  • 流派:Jazz 爵士
  • 语种:英语 德语
  • 发行时间:2015-03-20
  • 唱片公司:Double Moon Records
  • 类型:录音室专辑

简介

Auf der einen Seite steht die große Tradition des Jazz, seine geballte akademische Virtuosität, der unvermindert hohe Anspruch, den diese Stilistik an sich, aber auch ihre Zuhörer erhebt. Auf der anderen gewinnt der drängende Wunsch vieler junger Musiker die Oberhand, sich mit ihrer Kunst in der Gegenwart zu verorten, die zeitgemäßen Einflüsse zu absorbieren und eine neue Generation für dieses vermeintlich überkommene Genre zu begeistern. Dieser Spagat zwischen Vergangenheit und Zukunft gelingt dem Posaunisten Max von Einem derzeit wie kaum einem anderen Instrumentalisten in Deutschland. „Ich kann dieses ganze Scheuklappendenken nicht ab“, macht der 28-Jährige aus seiner Abneigung gegen Purismus jeglicher Art keinen Hehl. Dies beinhaltet für den in Münster geborenen und heute in Köln lebenden Blondschopf aber nicht nur die Dogmen der berüchtigten Jazzpolizei, sondern auch solche Leute, die um jeden Preis hip sein wollen und die klassischen Werte des Jazz permanent in die Schmuddelecke stellen oder sie als altmodisch belächeln. „Jazz war nie altmodisch“, hält von Einem ein flammendes Plädoyer für „seine Musik“. „Viele tolle Konzepte basieren auf Swing und Bläsersätzen, und DJs sampeln die Songs großer Jazz-Legenden. Jazz hat etwas, das jede andere Stilistik befruchten kann.“ Max von Einem muss es wissen. Im „Hauptberuf“ bläst er seit Januar 2013 unter der Woche die Posaune bei den Heavytones, der Big Band-ähnlichen Combo von Stefan Raabs TV-Dauerbrenner TV Total, in der verbleibenden Zeit widmet er sich seit 2011 seinem erfrischend undogmatischen Quartett Einem.Art. In beiden Fällen höchst erfolgreich. Mit Einem.Art gewann der Blondschopf, der an der Folkwang Hochschule bei Bart van Lier sowie an der Musikhochschule Köln bei Henning Berg Posaune studierte und in der WDR Big Band, bei Frida Gold, im Sunday Night Orchestra, der Blassportgruppe Südwest und bei Mardi Gras.BB spielte, schon 2012 gegen hochkarätige Konkurrenz den Sparda Jazz Award. Seither bringt die muntere Combo um den Pianisten und Komponisten Lucas Leidinger sowie die beiden kolumbianischen Sandkastenfreunde Juan Camilo Villa (Bass) und Rodrigo Villalon (Drums) eine erfrischend andere Farbe in die deutsche Jazzclubszene und mit ihrem Debütalbum „Lamara“ frischen Wind in die renommierte „Jazz thing Next Generation“-Reihe. Eine elegant gleitende Posaune schwebt wahlweise über dem swingend-perlenden Piano, das sich mit sphärischen, harten Keyboardpassagen abwechselt und vom treibenden Bass und dem groovenden Drumming in einen tiefen Sog aus aufpolierten Loops und elektronischen Effekten gezogen wird. Dabei handelt es sich keineswegs um billige, populistische Kunststücke, sondern um kluge und leidenschaftliche Klangkonstruktionen, die sowohl den unendlichen Kosmos der Improvisation wie auch die bunte Klangwelt des Funk, Rock oder des Ambient streifen. „Es schwirrt so viel interessante Musik herum“, sagt Max von Einem, der sich beim Titel für die CD an eine ehemalige Mitbewohnerin erinnerte, die ihm einst scherzhaft-liebevoll den Kosenamen „Lamara-Max“ verpasste. Als Pate solcher Denkansätze sieht sich der Posaunist deshalb bei zwei prominenten deutschen Instrumentalkollegen in bester Gesellschaft. Denn auch Albert Mangelsdorff zu Lebzeiten und nun Nils Wogram scherten sich wenig um Grenzen, sondern verstanden sich stets als Abenteurer, die ihren eigenen musikalischen Horizont permanent hinausschoben. Natürlich mögen die jeweiligen Ausrichtungen gänzlich verschieden sein. Aber auch Einem.Art gehen konsequent ihren Weg und liefern Geschichten zum Zuhören und Stoff zum Tanzen gleichermaßen. So muss aktuelle Musik klingen, über der 2015 das Signet „Jazz“ steht. Die nächste Generation eben.

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