- 歌曲
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简介
Fedrig leicht, im Klangraum schwebend, die Melodien ver-bebopt, versoult, ver-r&b-t, beinah provokativ frei im Umgang mit dem Original – und doch noch immer ganz nah dran an der Seele des Songs. Egal, ob er den Isley-Brothers-Klassiker „Harvest For the World“ zergliedert und im Refrain wieder vereint, egal, ob er den Gamble-Huff-Song “Drowning In The Sea Of Love“ vorsichtig afrikanisiert, egal, ob er „What’s Goin’ On“, das Herzstück des Marvin-Gaye-Repertoires, leise dramatisiert oder „Maniac“, den Michael-Sembello-Hit aus „Flashdance“, in die Welt des Jazz zurückholt – was immer der Singer, Songwriter und Gitarrist auf seinem aktuellen Soloalbum ONE PURE SOUL mit seinen Lieblingsstücken macht, es ist einfach großartig. Chapeau, Stephan Scheuss! Die Lebensgeschichte des Leverkuseners beginnt am 13. April 1963. Er wird als Jüngstes von zwei Kindern in eine Musik begeisterte Familie geboren. Er singt im Kirchenchor. Er spielt Luftgitarre zu „Poor Boy“ von den Lords. Er hört die angesagten Rock- und Poptitel, die sein Bruder anschleppt. Mit 15 schenkt ihm ein Freund die erste Gitarre, eine Ibanez. Danach eine beinah’ klassische (Musik-) Sozialisation: Schulbands, Abitur, Zivildienst und immer wieder Gitarre üben. Er nennt es die „Schwamm-Phase“ und meint damit, dass er alles aufsaugt, was ihm vor die Ohren kommt. Sein erster claim to fame kommt mit Trio Rio, die mit „New York, Rio, Tokio“ einen Top-Ten-Hit verbuchen. Danach fünf Jahre Purple Schulz. Nach dem Ausstieg 1995 gründet er mit anderen die Acapella-Formation Vocaleros und die Band The Brilliant Mistake. Und heute? Neben der Arbeit mit seiner aktuellen Band Phier, die eine zeitgenössische Mischung aus NuJazz und Soul mit deutschen Texten vorträgt, entwickelt sich langsam das Solo-Programm ONE PURE SOUL. „Alles hat damit angefangen, dass ich – ohne an eine CD oder ein Programm zu denken – einige meiner Lieblings-Soul- und Jazz-Titel aufgenommen und arrangiert habe. Oft habe ich die Songs dabei dermaßen umgekrempelt, dass sie überraschend neue Qualitäten offenbarten: „Maniac“ zum Beispiel klingt jetzt wie ein Jazz-Standard. „What’s Goin’ On“ ist still-dramatische Kammermusik geworden...“ Scheuss ist in allen Belangen ein Meister. Sein Gesang souverän und absolut intonationssicher – glockenhell in den hohen Falsett-Lagen, voller Saft und Kraft in den Mitten. Sein Gitarrenspiel traumwandlerisch sicher und versiert: Er umspielt seinen vokalen Vortrag, rhythmisiert wo nötig, treibt an, wirft kurze Single-Note-Soli ein – es macht einfach nur Spaß ihm bei dem zu zuhören, was wirklich den Namen Solo-Album zu 100 Prozent verdient. „Was man hört, ist wirklich nur meine Akustikgitarre, meine Stimme – und ein paar kleine Overdubs.“ ONE PURE SOUL verdient es, in einem Atemzug mit ähnlichen CD-Projekten von Michael McDonald oder Paul Carrack genannt zu werden. Doch im Gegensatz zu deren Werktreue verwandelt Scheuss die Originale und passt sie in seine musikalische Welt ein. Und die ist - nach all den Jahren, all den Erfahrungen, all der Musik – reich an Farben, Formen und Stimmungen. Scheuss hat unser aller Aufmerksamkeit verdient. Denn so puderig leicht, ohne je oberflächlich zu sein, so perfekt, ohne je steril zu klingen, so souverän, ohne je in Leerlauf zu geraten, das trifft man in der Musikwelt ganz selten. ONE PURE SOUL – ein Muss in jeder gepflegten CD-Sammlung.