- 歌曲
- 时长
简介
Kann der vorsichtig sich vortastende Klang des Instruments die spirituelle Dimension des Raumes aufdecken? Was schallt da aus der Tiefe des Raumes? Kann es mit einer stilistischen Einordnung erfasst werden, was im Ton des Saxophons noch mitschwingt. Fern von Deutung und Zuordnung misst sich der komponierende Interpret mit der Stimmung des Orts: Aber womit setzt er sich eigentlich auseinander? Mit den kalten Steinwänden, einer winzigen Menge Materials ausgeschnitten aus einem unendlich großen Teil des Universums? Mit der bloßen Illusion, einen unbegrenzten Raum als Gegenüber zu haben? Oder ist es die faktische Einengung des Raums, die die Unendlichkeit des Alls vergegenwärtigt, die dem Tönenden den offenen Raum vorgaukelt, und ihn letztlich zurück in die begrenzte Wahrnehmung seiner Einsamkeit wirft? Der Hörende in seiner Begrenztheit, kann das Unendliche also nur fassen, indem er sich in einen in seiner Hörweite ummauerten Ton begibt, in dem er sich seines Tönens vergewissern kann. Eine sehr kurze Zeitspanne von Millisekunden lässt ihn hinein hören in die Unendlichkeit. Unerhörte Thesen eines Unerhörten Tönens und Denkens: In der Endlichkeit von Millisekunden ist es möglich, die Endlosigkeit des Universums zu erfahren, weil die Unendlichkeit in ihrer Grenzenlosigkeit nicht in den Sekundenschritten der Wahrnehmung erfahrbar ist. Im Kern der poetischen Wahrnehmung von Musik, die sich als angewandte Philosophie versteht, ist es diese musikalisch-ästhetische Situation, die die Hörerfahrung zu einer philosophischen Fragestellung verdichtet. Code 44 bis 49 wurde in der Reihe Poems I - X von Norbert R. Stammberger am 16. Oktober 2012 in der romanischen Basilika Santa Maria Assunta di Rubbiano in der Nähe von Montefiorino (Modena, Italien) als Poem VIII auf einem Tenorsaxophon Buffet S1 eingespielt.