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简介
Betörend schön und Minusgraden trotzend Wenn die Musik die Sprache der menschlichen Seele ist, dann sind die Lieder von Streif die Schaltzentrale für das Gefühl von Wärme und Geborgenheit. Irgendwie muss es an der langen Dunkelheit, den eisigen Wintern und der grandiosen Einsamkeit der norwegischen Landschaft liegen, dass auf ihrem vierten Album Nordic Winter eine Klangfülle und ein enorme musikalische Experimentierfreudigkeit gedeiht, die anderswo so nicht möglich scheint. Das vierköpfige Ensemble Streif, bestehend aus Georg Reiss (Klarinette, Tárogáto, Saxophon), Tom Karlsrud (Akkordeon, Euphonium), Torbjørn Økland (Gitarre, Mandoline, Trompete) und Birger Mistereggen (Percussion, Marimba, Schlagzeug), präsentiert sich mit einem unerhört grandiosen musikalischen Erfindungsreichtum, der sich nachhaltig in den Gehörgängen festsetzt. Die klassisch-traditionelle Folklore Skandinaviens und des Baltikums, die sich in den Arrangements von Streif mal melancholisch-schwermütig, mal luftig-leicht offenbart, paart sich mit einer Vielzahl musikalischer Genres und Stilistiken. Der traurige Klang des Akkordeons, der im Opener Estlandsk Vuggevise in schwerelos schwebende Gitarrenläufe mündet, die eines David Gilmour würdig sind, verdichtet sich zu einer musikalischen Landschaftsbeschreibung von geradezu majestätischer Schönheit. Mit Tárogáto, Klarinette und Gitarre durchdringen die fragilen Brautgesänge Brudesang Fra Soloer und Saktmodig Brudemarsj die Stille und Kälte des nordische Winters, versetzen Herz und Verstand in einen Zustand lustvoller Verzückung. Wer sich auf Streif einlässt, taucht ein in eine Vielzahl von Kulturen. Mal klingt es, als würde die untergegangene Welt der ostjüdischen Schtetl wieder lebendig werden, während Bessleiken mit Euphonimum, Akkordeon und Percussion den Balkan zum beben bringt, um schließlich mit Trommelwirbel und Klarinettenklang wieder zurück in den Norden zu finden (Klarinettlåt Etter). Betörend sind die traditionellen Weisen und unwiderstehlichen Harmonien, die dank Streif grandios entrümpelt werden, ohne dabei ihre Ursprünglichkeit und Essenz zu verlieren. Unbekümmert legt sich der nordische Winter schon mal auf die Gluthitze des Äquators oder wärmt sich mit demsakralen Hjemlandsklokker in den rauchigen Jazzkellern Manhattans. Streifs musikalische Weltreise, die vor keiner Herausforderung und improvisatorischer Lustbarkeit Halt macht, ist ein Fest für Sinne und eine Labsal für die Seele.