Hey Bird! Sing Me Your Song, Tell Me Your Story
- 流派:Jazz 爵士
- 语种:英语
- 发行时间:2015-01-16
- 唱片公司:Whyempty Records
- 类型:Single
- 歌曲
- 时长
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Component 1
简介
Was wäre eine Band ohne kreative Veränderung? Das dachte sich auch das Contrast Trio und richtete für das Album „Zwei“ den Fokus neu aus. Mehr denn je geht es um einen transparenten Band-Sound, der sich konsequent an der Energie und Direktheit von Rock und Pop orientiert. Ein stetiger Groove trägt Melodien, repetitive Miniaturen und subtile elektronische Effekte. Natürlich sind die spannenden Improvisationen, mit denen die Gruppe vor Jahren bekannt wurde, live weiterhin präsent. Die Platte ist aber vor allem ein Plädoyer für Kompaktheit und variierende Klangfarben. „Wir wollen bei diesem Album bewusst weg von Soli und der Präsentation einzelner Instrumente“, erklärt die Band. „Es geht uns weniger um individuelle Virtuosität als um eine gemeinsam kreierte Klangästhetik.“ Auch mit weniger Noten lässt sich Spannung erzeugen. „Wir interessieren uns heute vor allem dafür, wie man Töne gestaltet, also für eine bestimmte Qualität statt Quantität“, sagt Pianist Yuriy Sych. Schlagzeuger Martin Standke ergänzt: „mancher Groove wirkt besser, wenn er nicht extrem komplex angelegt ist.“ Während die Band in den ersten Jahren nach ihrer Gründung 2006 präzise die Möglichkeiten hoher Verdichtungen auslotete, reicht ihr kompositorisches Spektrum heute von lyrischen Passagen über imaginäre Soundtracks bis zu energiegeladenen Momenten. Die Dynamik des Contrast Trios hat sich dadurch noch mal gesteigert. Und obwohl die Musiker im Alter zwischen 29 und 32 ihr jeweiliges Talent nun in den Dienst der gemeinsamen Sache stellen, prägen ihre persönlichen Hintergründe und Vorlieben die stilistische Bandbreite. Yuriy Sych kam 2003 aus der Westukraine, um hierzulande sein klassisches Klavierstudium zu vertiefen. Unvermittelt fand er sich zwischen Frankfurt und Mannheim inmitten einer kreativen Jazz-Szene wieder. Alsbald verblüfften Sychs charismatische Klavier-Eskapaden in verschiedenen Konstellationen. Natürlich spiegeln sich in ihnen seine vielfältigen Erfahrungen, klingen Echos slawischer Traditionen ebenso an wie Klangfarben von Ravel, Debussy oder Skrjabin. „Es ist nicht so, dass ich konkrete Folklore-Motive der Karpaten oder aus Galicien verwende“, erklärt Sych. „Relevanter sind die subtilen Inspirationen, die ich aus der Arbeit mit Bands aus Osteuropa mitnahm. Deren Musik und Haltung ist eben ganz anders ist als in der amerikanischen Soul- und Blues-Tradition.“ Der britisch-deutsche Kontrabassist Timothy Roth studierte in Amsterdam, unter anderem bei Peter Erskine und Larry Grenadier; sein musikalischer Geschmack ist fast grenzenlos. Dazu gehört Elektronik der letzten zwei bis drei Dekaden, von Techno über Hiphop bis zu Frickel-Pionieren wie Jan Jelinek. Schlagzeuger Martin Standke hat seine dynamische Raffinesse an Hochschulen in Frankfurt und Köln ausgefeilt und spielt fast pausenlos mit Musikern verschiedener Genres. Schon früher schüttelte er nervöse Drum & Bass-Breakbeats aus den Handgelenken. Heute klingen manche seiner gradlinigen Patterns, als seien sie elektronisch generiert, dabei aber naturgemäß lebendiger als jede Programmierung. Alle drei Musiker können auf prominente Kollaborationen zurückblicken. Yuriy Sych spielte beispielsweise mit Posaunist Nils Wogram oder, im Rahmen des Deutschen Jazzfestivals in Frankfurt, mit dem deutschen Saxophon-Großmeister Christof Lauer und dem französischen Drummer und Elektroniker Patrice Héral. Martin Standke war schon zweimal beim Frankfurter Festival engagiert und arbeitete darüber hinaus u.a. mit Michael Wollny. In den ersten Jahren seines Bestehens lud das Trio wiederholt andere Gast-Bläser ein, darunter Heinz-Dieter Sauerborn und Evgeny Ring. Zudem wirkt die Band schon einige Jahre am Schauspiel Frankfurt: zunächst mit eigener Musik unter der Regie von Barrie Kosky, dann zum Soundtrack von Konstantin Gropper (alias Get Well Soon), jüngst bei einer Peter Pan-Inszenierung, zu der Vivan Bhatti die Musik schrieb. Zwar ist Yuriy Sych immer noch Haupt-Komponist des Contrast Trios, akustisch sind Tim Roths präsenter Bass und Martin Standkes insistierende Beats aber gleichberechtigt. Den Geist des Contrast Trios anno 2014/15 umreißt Tim Roth mit einem Blick auf die Jazz-Geschichte. „In den ersten Dekaden haben Musiker oft populäre Stile abstrakt verarbeitet. In der Ära des Free- und Fusion-Jazz passierte das kaum mehr, aktuell kommt es wieder ziemlich häufig vor. Während sich amerikanische Musiker heute oft auf zeitgemäßen Soul oder R&B beziehen, sind wir eben eher von europäischem Pop, Electro und Folk beeinflusst.“ Direkte Zitate finden sich dabei höchst selten. Die drei Musiker haben mehr als genug Ideen, nutzen Inspirationsquellen lediglich als Sprungbretter in eigene musikalische Welten. So entwickelt das Contrast Trio eine originelle eigene Stimme im zeitgenössischen Jazz.